Firmengärten Berlin
Firmengärten Berlin 2018
 

Partizipativ und naturnah begrünte Erholungsflächen

Organisation

Name: Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Branche: Verbandsarbeit und Hilfsorganisation

Projekt

Bezirk: Mitte
Adresse: Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin

Projektbeteiligte
  • Planung: Eigenleistung
  • Bau: Eigenleistung + Zimmermann + Geco Gardens
Der Firmengarten befindet sich:
  • Drei Dachterrassen
Beschreibung:

In unserem 2012 neu gebauten Bürohaus in Berlin Mitte des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung e.V. verfügen wir über drei Dachterrassen mit insgesamt 420 Quadratmetern potentieller Fläche. Genutzt wurden diese in den ersten beiden Jahren jedoch nur sehr eingeschränkt. Die Terrasse über der Kantine im 1. OG ist mit ca. 270m² die Größte Terrasse und wurde planerisch mit 80m² begrünt. Die Sonnenterrasse im 6. OG mit 80 m² und der Raucherterrasse mit 70 m² hatten jedoch keinerlei Sitzmöglichkeiten noch Begrünung. In 2014 wurden wir von der Heinz Sielmann Stiftung im Zuge des Projekts „naturnahe Firmengelände“ zu den Möglichkeiten einer naturnahen Begrünung des Gebäudes beraten. Zudem holten wir uns Inspiration bei bestehenden Urban Gardening Projekten in der Nachbarschaft, wie dem Himmelbeet, aber auch den Prinzessinengärten in Kreuzberg. Der letztendliche Startschuss für die Begrünung fiel in 2015 nachdem unser Umweltmanagement das Ziel vom Vorstand bestätigt bekam, die Dachterrassen naturnah und partizipativ zu begrünen, um neue Erholungsflächen im Haus zu schaffen. Im Frühjahr des Folgejahres war die erste Kickoff-Veranstaltung, zu der ca. 50 Mitarbeitende kamen und bereits im Mai folgte nach etlichen Abstimmungen eine große Pflanzaktion mit allen Beteiligten. Hierbei wurden wir von der grünen Liga Berlin beraten und unterstützt. Im Juli blühten die neuen Gärten - zugegebener Maßen noch etwas spärlich, aber wir konnten tatsächlich die ersten Früchte unserer Arbeit in Form von Tomaten, Chilis und Kräutern ernten.

Wie auf den Bildern ersichtlich wurden verschiedene Pflanzgefäße gebaut und zum Teil auch gebastelt. Große Konservendosen aus dem Kantinenbetrieb wurden ebenso verwendet wie Apfelsinenkisten und Kaffeesäcke (aus fairem Handel). Zudem wurde ein Handwerker damit beauftragt Pflanzgefäße mit Rankhilfen und Hochbeete zu bauen. Ein weiteres Highlight ist das Kreislaufsystem des Startups Geco Gardens welches über ein Photovoltaik-Modul mit Strom versorgt einen automatisierten Bewässerungs- und Nährstoffkreislauf beinhaltet. Alle Holzgefäße wurden nur aus heimischen FSC zertifiziertem Holz gebaut und mit torffreier Erde von einem Berliner Kompostwerk befüllt. Ein Großteil der Pflanzen bekamen wir von der Berliner Gartenarbeitsschule Lichtenberg, die eine tolle Vielfalt anbietet und das Saatgut vom VERN bezieht (Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.). Ansonsten pflanzen wir jährlich Blumen die wir selber Vorziehen oder bei regionalen Gärtnereien einkaufen.

Herausfordernd war und bleibt die Abstimmung mit den Beteiligten bezüglich dem Verständnis von Ästhetik, der naturnahen und öko-fairen Vorgaben unserer Beschaffungsrichtlinie und der nötigen Bewässerung während der heißen Tage, vor allem da wir keinen Wasseranschluss auf den Terrassen haben. Zudem spielen auch begrenzte finanzielle Ressourcen eine limitierende Rolle. Heute in 2018, sind wir in der dritten Gartensaison, und trotz den erwähnten Herausforderungen wächst es weiter! Die Pflanzen, aber auch das Standing des Projekts in der Mitarbeitendenschaft, als auch der Zusammenhalt der ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner. Neue Ideen wie eine Samentauschbörse, gemeinsame Ausflüge beispielsweise zur BUGA 2017 und ein gemeinsames Sommerfest lassen das „Pflänzchen“ des partizipativen und naturnahen Gartens weiter wachsen.

 

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