Firmengärten Berlin
Firmengärten Berlin 2018
 

Denkmalgeschütztes Gründerzeit-Stadthaus und begrüntes Hofensemble in Alt-Pankow

Organisation

Name: herrburg Landschaftsarchitekten
Branche: Landschaftsarchitektur
Webseite: www.herrburg.de

Projekt

Bezirk: Pankow
Adresse: Wollankstraße 134, 13187 Berlin

Projektbeteiligte
  • Planung: herrburg Landschaftsarchitekten / Architekt Franz G. Schmid
  • Bau: Dipl.-Ing. Tobias Mittendorf Garten- und Landschaftsbau
Der Firmengarten befindet sich:
  • Eingangsbereich / Vorgarten
  • Hof
Beschreibung:

Bauzeit Gebäudeensemble 1994-2014, Bauzeit Gartenhofensemble 2013-14. Das 2-geschossige Wohngebäude in der Wollankstraße wurde vermutlich in den Jahren zwischen 1860-80 errichtet und war Teil der lockeren Bebauung mit Gartenanlagen und rückseitigen ehemals landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsgebäuden rund um den Dorfanger von Pankow. In der Gründerzeit um 1900, wurde das Wohngebäude von einem einfachen ländlichen „Dorfangerhaus“ zu einem Haus mit 4 Wohnungen umgebaut und um den Seitenflügel erweitert. Dabei erhielt das Treppenhaus eine neue 2. Ausgestaltung. Auf dem Hof fand der Bauherr zahlreiche Garagen und zwei Nebengebäude - ehemalige Wirtschaftsgebäude- vor. Die Hofgebäude waren in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand, so dass diese in Teilen renoviert und in Teilen erneuert wurden.

 

Denkmalgeschütztes Wohngebäude und Treppenhaus (1994-96)

Das denkmalgeschützte Wohngebäude wurde renoviert und die Dachgeschosse ausgebaut. Heute wird es als Wohn- und Bürogebäude für Kanzleien u.a. genutzt. Besonders hervorzuheben ist die Instandsetzung und Konservierung des Treppenhauses, deren Ziel es war die „Zeitschichten“ der Gebäudegeschichte aufzuzeigen.

 

Hinteres Werkstattgebäude (2011-14)

Die Bausubstanz des ehemaligen Werkstattgebäudes, errichtet aus einem Holzfachwerk mit Ziegeln und Holzdecken, war in einem sehr schlechten Zustand und von Schwamm befallen. Der Bauherr entschloss sich das Gebäude Großteils zu erneuern und eine neue Holzkonstruktion innerhalb der bestehenden Außenmauern zu errichten. Das Gebäude ermöglicht jetzt eine wahlweise Nutzung für Wohnen und/ oder Arbeiten.

 

Hofgestaltung (2013/14)

Der ehemals flächig versiegelte, langgestreckte und schmale Hof sollte weiterhin seine Funktion als Park- und Garagenhof beibehalten, wenngleich in der weiteren Zukunft eine Umnutzung der Garagen vorstellbar ist. Gleichzeitig sollte der Hof viel Aufenthaltsqualität für die Bewohner des Hauses und der Mitarbeiter der Gewerbeeinheiten bieten und die einzelnen Gebäude miteinander verbinden. Seitens des Bauherrn war daher eine multifunktionale Hoffläche mit befestigten und begrünten Bereichen gewünscht, die neben den zuvor beschriebenen Nutzungen bspw. am Wochenende die Möglichkeit für Hoffeste oder einen Flohmarkt bieten sollte. So entstanden einzelne unterschiedlich begrünte Bereiche sowie Orte zum Verweilen und Rückzug. Verbindendes Element der einzelnen Teilbereiche des Hofes sind der gemeinsame Bodenbelag aus Granitsteinpflaster und eine Pflasterrinne aus Großpflastersteinen mit Stahlschiene, die an die ehemals ländliche Nutzung erinnert und den Hof in seiner Länge begleitet. Heckenreihen schirmen einzelne Teilbereiche ab und begleiten die Pflasterflächen ebenfalls in die Tiefe des Hofes. Die Zufahrt von der Wollankstraße führt als gepflasterte Fläche zwischen dem straßenseitigen Wohngebäude und dem Nachbarhaus in das Innere des Hofensembles. Eine straßenseitig einsehbare Magnolie verweist auf den sich dahinter befindlichen grünen Hof. Der kleine, rückwärtige Hofgarten hinter dem Wohngebäude dient als Aufenthaltsort in der Mittagspause zum Erholen und Entspannen. Ein vorhandener Walnussbaum bietet Schatten, eine zurückhaltende Bepflanzung mit Stauden und einzelnen Sträuchern verweist auf die frühere Nutzung als Garten. An den Hofgarten schließen sich durch Hecken gefasste und begleitete Stellplatzflächen an. An den Wochenenden dienen diese befestigten Flächen als Aufstellfläche bei Gartenfesten und Flohmärkten, die der Bauherr von Zeit zu Zeit mit Freunden und Nachbarn durchführt. Den hinteren Teil des Hofes beschließt der Remisengarten vor dem eh. Werkstattgebäude, das nach seiner modernen Umgestaltung von einem Architekturbüro genutzt wird. Ein langgezogenes Wasserbecken aus Stahl mit einer Betoneinfassung betont die Grenze zwischen Gebäude und Hofraum und fungiert als Lichtspiegel vom Gebäudeinneren aus. Gegenüber befindet sich ein von Hecken gerahmter kleiner Aufenthaltsbereich mit Tischen und Bänken für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Büros als Rückzugsort.

 

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